Mein Kind hört nicht - so können Kinder kooperieren!

Häufig wenden sich Eltern an mich, weil ihre Kinder einfach nicht hören - nicht gehorchen.

Die Eltern wünschen sich weniger Konflikte für alltägliche Situationen, wie Zähneputzen, ins Bett gehen oder das morgendliche Loskommen, um pünktlich in der KiTa zu sein.

 

Dabei ist erwiesen, dass Kinder häufig (ungesund) viel kooperieren.

Es ist in ihnen instinktiv angelegt, denn es wäre für Kinder, die ja noch nicht alleine überleben können, schlicht viel zu gefährlich, sich unbeliebt zu machen und Gefahr zu laufen, verlassen zu werden.

 

Warum empfinden wir dann so häufig das wenige 'mitmachen' unserer Kinder?

 

Lies' in diesem Artikel Hintergründe dazu, wann Kinder nicht (mehr) kooperieren können oder wollen. Warum das 'Gehorchen' manchmal so schwer fällt und warum der Wunsch nach Harmonie und Einsicht eben auch nicht so realistisch ist. 

Bin ich eine schlechte Mutter?

schimpfende Mama, Kind traurig

Genau mit dieser Sorge; und der Sorge etwas falsch zu machen, das Kind zu verletzen, ihm nachhaltig Schaden zuzufügen, wenden sich Eltern an mich. 

 

Doch da möchte ich Dich direkt beruhigen.

Nein, Du bist keine schlechte Mutter!

 


Mein Motto ist: "Jeder Mensch tut sein Bestes!"

Eltern lieben ihre Kinder und Kinder lieben ihre Eltern - bedingungslos.

 

Und natürlich machen wir Fehler, das macht uns doch menschlich und authentisch. Kindern nimmt das tatsächlich den Druck.

Ich spüre, dass die Eltern Leitplanken brauchen; und Handlungsalternativen für all die Erlebnisse und Erfahrungen aus der eigenen Kindheit.

Das ist doch ein Weg! So wunderbar verbunden mit dem Kind.

 

Manche erhoffen sich Tricks, wie sie ihr Kind zur Kooperation bewegen können, doch viel wichtiger ist meines Erachtens ein Verständnis für unsere innere Balance und unseren ständigen Konflikt zwischen Autonomie und Zugehörigkeit.

Es braucht Wissen darüber, dass Kooperation gar nicht immer möglich ist oder Zeit und Verständnis erfordert.

 

Wenn Kinder nicht kooperieren

Kennst Du diese oder ähnliche Situationen, in denen Dein Kind nicht hören mag, nicht kooperiert?

 

Diese zwei Beispiele werden uns in diesem Beitrag begleiten:

 

„Jonas* macht gar nichts mit. Immer dieser Kampf! Gestern hat mein Mann ihn nach Hause tragen müssen, weil er nicht laufen wollte. Und jetzt ist er wirklich zu Hause geblieben. So ein schöner Sonnenschein und er wollte einfach nicht mit. Von Mia Maria* kenne ich das gar nicht! Wir essen jetzt ein Eis. Auch gemein, oder? Was mache ich da, Imke?“

Oder

„Imke! Immer diese Emotionen, überall lauert ein kleiner Weltuntergang bei Lotta*. Ich habe Sorge, dass ich sie verletze. Wie kann ich gelassen bleiben?“

 

Denn grundsätzlich gilt, dass Kinder es lieben zu kooperieren, doch sie brauchen eine Balance! Und Kooperation bedeutet so viel mehr als 'gehorchen'!

 

Es ist vielmehr ein Gefühl der Zugehörigkeit, eine warmes Gefühl, sich wertvolle für andere zu empfinden, einen Beitrag für die Gemeinschaft leisten zu dürfen - wirksam zu ein.

 

*Namen in diesem Artikel sind geändert.

Du bist unsicher, was bei Deinem Kind hinter dem Verhalten steckt?


Mutter mit Tochter in inniger Verbindung

Unser Grundbedürfnis ist,

uns wertvoll für diejenigen zu erleben,

die wir lieben.

Zitat Jesper Juul


Unser ständiger Konflikt zwischen Autonomie & Zugehörigkeit

Ein Konflikt, der sich mit dieser Frage beschreiben lässt:

„Genieße ich es gerade, ein Teil der Gemeinschaft zu sein

oder ist es an der Zeit, für mich zu sorgen.

Was brauche ich gerade?“

ein Balanceakt zwischen Kooperation & Integrität

Ich beschreibe es gerne als den Tanz zwischen Kooperation und >Integrität.

Ein Tanz, der uns reguliert, in Balance bringt und gleichzeitig einen ständigen inneren und äußeren Konflikt darstellt.

 

Wir brauchen und lieben sowohl unsere >Integrität als auch die Kooperation.

Wer nur seine eigenen Belange in den Mittelpunkt stellen würde und die anderen herumkommandiert, wird sich schnell einsam fühlen.

 

Wer nur das Wohl der Gemeinschaft im Blick hätte, die soziale Verantwortung über die persönliche Verantwortung stellt, wird sich schnell ausgelaugt und müde fühlen.

 

So braucht es die Ausgewogenheit.

Haben wir gerade viel kooperiert, uns der Gemeinschaft zugewendet, brauchen wir Zeit für uns. Umgekehrt wenden wir uns der Gemeinschaft zu, wenn wir uns ausreichend um uns gekümmert haben.

 

In Familien, in denen jeder gut für sich sorgen darf, entsteht eine Erfülltheit, aus der heraus jeder gerne bereit ist, für die Gemeinschaft zu sorgen.

Das ist dann Hilfsbereitschaft. So viel schöner und erfüllender als Pflichtbewusstsein.

>> lies' hier mehr dazu!

 

Wichtig ist es also, einen einfühlenden Blick für sein Kind und ebenso für seinen Partner/seine Partnerin zu haben, um einschätzen zu können, wie viel Kooperation gerade möglich ist oder ob ein Familienmitglied jetzt erst einmal Zeit für sich braucht.

Das ist häufig nach einem langen, nervenaufreibenden Arbeitstag, nach der Schule oder nach der Kita der Fall. Doch auch die Anhäufung kleiner Herausforderungen, Aufgaben, die uns gerade nicht so recht von der Hand gehen mögen oder Begegnungen, die uns Kraft kosten, zwingen uns stark in die Kooperation und brauchen einen Ausgleich.

 

Dein Kind ist nach der Kita immer so quengelig? Vielleicht müde? Finde heraus, was es braucht, um sich zu regulieren. Schaukeln, CD hören, etwas schlafen oder kuscheln. Schnell noch gemeinsam Einkaufen oder zum Turnen kann, je nach Kind, zum nervenaufreibenden Unterfangen werden.

 

Du wunderst Dich, warum die Schulkinder auf dem Heimweg auf allen Vorgartenmauern balancieren? Für viele eine tolle Möglichkeit, sich zu regulieren. Für andere ist es das Klettern, Schaukeln oder ganz viel Ruhe.

Dabei ist jedes Kind, jeder Mensch anders!

 

So erzählte mir kürzlich eine Mutter, dass ihr Sohn sich genau beim Einkaufen reguliert und es liebt nach der Kita in den Supermarkt zu fahren.


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Kind ist auf Wippe in Balance

Alle zwischenmenschlichen Beziehungen

pendeln zwischen den beiden Polen

Autonomie & Gemeinsamkeit.

Zitat Jesper Juul


Was bedeutete Integrität oder Autonomie denn genau?

Integrität bedeutet, sich als Individuum zu definieren.

Seine Bedürfnisse zu spüren und diese in einer persönlichen Art äußern zu können.

Es ist genau diese Autonomie, die so wichtig ist, um sich zu spüren.

Sie bedeutet:

  • 'ICH' sein dürfen
  • mich zeigen dürfen und wollen
  • gut für mich sorgen
  • meine Bedürfnissen erkennen
  • meine Werte leben
  • achtsam sein
  • meine Gefühle spüren
  • Selbstwirksamkeit erleben   

Integrität in der Familie bedeutet, dass Eltern nicht Grenzen für die Kinder setzen, sondern ihre eigenen Grenzen aufzeigen. Und natürlich zeigen auch die Kinder ihre Grenzen auf.

>> Lies' hier mehr zum goldenen Schlüssel des Familienglücks: persönliche Grenzen


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Kooperation bei Kindern ist mehr als 'gehorchen'!

Kooperation bedeutet für die Gemeinschaft da zu sein,

sich von der Gemeinschaft tragen zu lassen und sich zugehörig zu fühlen.

 

Kennst Du das nicht auch?

Zwei Kinder bereiten eine Mahlzeit zu

Dein Kind spielt Kellner und keiner der Erwachsenen darf aufstehen und helfen. 

Es möchte die Möhren schnippeln. 

 

All die Wünsche, etwas alleine zu machen sind Kooperation!

 


Kinder lieben es zu kooperieren. Sie möchten uns so sehr gefallen!

Und sie möchten ja nichts lieber, als zu üben wie ‚Erwachsen sein‘ geht; das tun sie (autodidaktisch) anhand unseres Vorbilds.

Sie orientieren sich an unseren vorgelebten Werten und Normen und lahmen uns nach.

 

Erkennst Du Dich nicht selber manchmal in den Worten Deines Kindes wieder?

Ja? Und genau das ist Kooperation.

 

Es ist in gewisser Weise die soziale Verantwortung, die wir tragen und durch die Hilfsbereitschaft und Empathie entsteht.

Kooperation ist im Juulschen Sinne weiter gefasst als in der klassischen Erziehungslehre. Sie bedeutet:

 

       Für die Gemeinschaft da sein

       Mitmachen

       Nachmachen, nachahmen, imitieren

       Mitschwingen

       Sich zugehörig fühlen

       Füreinander da sein und sorgen

       Sich angenommen fühlen

       Fürsorge, Hilfestellung, Unterstützung 

 

 

Entwicklungsbiologisch betrachtet ist es sogar überlebensnotwendig für Kinder, zu kooperieren. Auch wenn das heute vielleicht nicht mehr notwendig ist, steckt es noch tief in ihnen. Sie wollen uns gefallen, ahmen uns nach und spielen ‚Erwachsen sein‘.

Du fragst Dich, wie Dein Kind zur Ruhe kommt?

Warum 'hört' mein Kind denn dann nicht?

Es gibt zwei Gründe, die beschreiben, in welchen Situationen Kinder nicht kooperieren (können). Zudem gibt es die >>Autonomiephasen, in denen die Kooperation zugunsten der Entwicklung der Integrität etwas in den Hintergrund gerät. Was in der Autonomiephase passiert, beschreibe ich Dir in Punkt 3 oder ausführlicher >>in diesem Blogbeitrag.

1. Dein Kind kann gerade nicht (mehr) kooperieren

Das ist, wie oben beschrieben, eigentlich immer nach der Schule oder nach dem Kindergarten der Fall. Die Kinder haben sich den Regeln dort angepasst und in einem vorgegebenen Rhythmus gespielt, gelernt und gegessen.

 

Doch auch im Alltag zu Hause kann das schnell passieren.

Manchmal merken wir gar nicht, wie stark ein Kind gerade kooperiert und wundern uns später, wenn es sich so vehement um sich kümmert.

 

Kind zieht sich am Boden die Hose an

Jeder morgendliche Ablauf, wenn wir pünktlich aus dem Haus wollen, erfordert wahnsinnig viel Kooperation vom Kind.

Es beginnt beim zeitigen Aufstehen und geht dann weiter mit dem Waschen, Zähne putzen, Anziehen, Frühstücken, Jacke und Schuhe anziehen, Mütze und Schal nicht zu vergessen. Zu all den Dingen kommt noch der Zeitdruck, den die Kinder natürlich bei uns spüren.

Da steigt so manches Kind schon einmal aus und streikt bei den Schuhen, der Mütze oder schon beim Frühstück.

Ein sicheres Zeichen für uns Erwachsenen, umzudenken und den morgendlichen Ablauf zu entspannen.


Jonas*, von dem ich Euch am Anfang erzählt habe, sorgt übrigens hervorragend für sich.

So, wie es aussieht, hat er den Morgen über viel kooperiert, viel ‚mitgespielt‘ und brauchte jetzt dringend Zeit für sich. Tatsächlich schrieb mir die Mutter später, was für ein fröhliches Kind ihr entgegensprang, als sie wieder nach Hause kam.

Eine sehr versteckte Kooperation ist mir bei meinem Sohn begegnet:

Im ersten Lockdown wunderte ich mich. Während mein Mann und ich im Homeoffice arbeiteten, zog unser Sohn, damals Vorschulkind, sich in sein Zimmer zurück. Spielte, malte, bastelte und arbeitete in seinem Vorschulheft aus dem Kindergarten.

Mir fiel auf, dass er immer häufiger, etwas kaufen wollte. Ich sollte es ihm bestellen.

 

Und genau da fing ich an zu überlegen, was los war. Er hatte zu viel kooperiert. Uns zu liebe hatte er sich zurückgezogen und jetzt musste er für sich sorgen. Sein erster und einfachster Impuls, waren materielle Wünsche. Doch die wollte ich ihm nicht erfüllen, war mir doch bewusst, dass materielle Dinge nicht das eigentliche Bedürfnis befriedigen konnten.

Daher wollte ich das Bedürfnis hinter seinem Wunsch finden.

Und das war intensives Spielen und viel Zeit mit mir.

Bald war er wieder in Balance, wir arbeiteten, er spielte und jeden Tag war Zeit für unser gemeinsames Spiel reserviert.

Ich fühlte mich tatsächlich, als hätte ich seine Kooperationsbereitschaft ausgenutzt.


2. Dein Kind fühlt sich verletzt

trauriges Kind sitzt auf Heuballen

Manchmal übersehen wir, wie stark unser Kind kooperiert oder was es gerade braucht.

Wir haben dann so viele Ideen im Kopf, wie etwas zu sein hat und was wir jetzt von unserem Kind erwarten, dass wir unbewusst verletzen, wie dieses Beispiel zeigt:

 

Es ist Besuch mit älteren Kindern da. Lotta* ist stolz, so große Freunde zu haben.

Alle wollen zu einem Spaziergang aufbrechen. Lotta möchte zeigen, wie gut sie schon Fahrrad fährt.

Sie sieht, wie alle zu den Schuhen und Jacken stürmen und macht es ebenso. Sie sieht die anderen die Schuhe anziehen, schaut sich kurz um, entdeckt einzig ihre Gummistiefel und zieht sie freudestrahlend an.

Da kommen schon die ermahnenden Worte: „Nein Lotta, doch nicht die Gummistiefel. Wie willst Du denn damit Fahrrad fahren. Zieh die sofort wieder aus!“

Lotta* sieht traurig aus. Doch sie zieht die Schuhe aus. Sie steht da, weiß nicht was zu tun ist. „Lotta, jetzt zieh‘ Deine Schuhe an, wir wollen los. Sonst musst Du hierbleiben.“

Lotta* schaut sich verzweifelt um. „Aber wo?“ Sie sieht keine anderen Schuhe. Da fällt es den Eltern auch auf. Sie öffnen die Schranktüren, doch auch da sind sie nicht. Dann die Eingebung. Die Schuhe stehen vor der Haustür. Lotta* strahlt wieder, schnappt sich die Schuhe und will sie neben den anderen am Boden in der Wohnung vorne anziehen.

„Nein Lotta! Du weißt doch, dass wir so dreckige Schuhe draußen anziehen. Komm sofort her!“

Sie fängt bitterlich an zu weinen. 

*Namen in diesem Artikel sind geändert.

Gummistiefel im Regen

Das Verletzende ist in diesem Beispiel, dass die Erwachsenen die Kooperation gar nicht gesehen haben.

Lotta* wollte, genau wie alle anderen, selber die Schuhe und die Jacke anziehen.

Ihre Selbstwirksamkeit spüren. So handeln wie 'die Großen'.

Dazu kommt, dass einige Aussagen dadurch verletzend waren, dass sie Druck ausgeübt haben: "Zieh die sofort wieder aus, sonst...!"

 

Gleichzeitig ist es ja auch unrealistisch,

dass die Erwachsenen die kleine Lotta* zu Hause lassen würden.

Verletzend empfinden Kinder außerdem jegliche Art der Besserwisserei. Vielleicht stört es Lotta* überhaupt nicht, mit Gummistiefeln Fahrrad zu fahren. Und lernen tut sie durch diesen Ratschlag auch nichts, denn Kinder in diesem Alter lernen ausschließlich (und viel schneller) durch Ausprobieren. Sie müssen ihre eigenen Erfahrungen machen.

 

Jetzt denkst Du vielleicht, dass man doch nicht immer alles so machen kann, wie das Kind es gerade möchte, oder?

Nein das musst Du nicht und solltest Du auch nicht. Kinder brauchen eine klare Führung. Und die Frage ist immer, ob ich mein Kind gerade verletzt habe oder nur frustriert.

‚Nur‘ frustriert ist Lotta*, wenn etwas anders läuft als sie es möchte und sie nicht dafür ‚schlecht‘ gemacht wird, dass sie es anders lieber gehabt hätte. 

Dazu gehört auch, dass wir ihre Gefühle zulassen und sie in ihrem Frust begleiten.

*Namen in diesem Artikel sind geändert.

Aus meiner Sicht hätte die Situation so viel entspannter laufen können.

  1. Wir Erwachsenen sollten immer sehr genau darauf achten, dass wir nicht mit zweierlei Maß messen.(Inhalt und Prozess - siehe oben) Lotta* war hier die einzige, die ihre Schuhe draußen anziehen musste.
  2. Was die Gummistiefel angeht, hätte ich Lotta ausprobieren lassen, wie es sich mit Gummistiefeln fahren lässt und zur Sicherheit andere Schuhe eingepackt.

Natürlich kannst Du Deine Erfahrung, die Du als Erwachsener ja nun einmal hast, einbringen. Das ist für mich liebevolle elterliche Führung auf Augenhöhe. Eine mögliche Formulierung wäre: „Hey Lotta*! Du hast ja schon genau wie wir Deine Schuhe angezogen. Aber sag mal, wo sind denn deine anderen Schuhe? Ich denke, damit könntest Du besser Fahrrad fahren.“

Nun könnt ihr gemeinsam suchen und darüber sprechen, mit welchen Schuhen sie bisher Fahrrad gefahren ist und welche sie jetzt ausprobieren möchte.

3. Dein Kind ist in der 'Trotzphase'

Junge hält sich die Ohren zu

In der Pädagogik sprechen wir von zwei Autonomiephasen.

 

Der ersten Autonomiephase, die mit ca. 18 bis 24 Monaten startet. Es ist eine erste Selbstständigkeitsphase, die gerne auch als >>Trotzphase bezeichnet wird.

Die zweiten Autonomiephase ist die Pubertät. Beide Phasen kennzeichnet ein intensiver Abnabelungsprozess. Mit diesem Abnabelungsprozess geht automatisch ein stärkerer Focus auf die eigene >>Integrität einher.

 

In der ersten Autonomiephase, vielen besser bekannt als die ‚Trotzphase‘, entdecken Kinder überhaupt erst ihre Selbstwirksamkeit. Erst jetzt wird ihnen klar, dass sie eigenständige Menschen mit eigenen Wünschen und Ideen sind. Natürlich ist das Grund genug, diese ausgiebig auszuprobieren und zu ergründen.

Ebenso spannend ist es, herauszufinden, wer die Personen um einen herum so sind. Was bewegt sie, welche Grenzen haben sie, was ist ihnen wichtig, was sind es für Menschen. Oft wird vom >>‚Grenzen austesten‘ gesprochen, doch es ist vielmehr die Suche nach Kontakt.

Die Suche nach dem Menschen und dessen Integrität. Es scheint als würden die Kinder rufen: „Mama! Zeig mir, wer Du bist?“ oder „Papa, was ist Dir wichtig?“.

Sehen wir diese Intention und zeigen wir Interesse und Verständnis für die Ideen, Bedürfnisse und Wünsche der Kinder, ist es oft schon viel einfacher, einen Konsens zu finden.

 

Junge schaut durch Fernglas

Einmal mehr ist es so wertvoll, im Hier & Jetzt zu sehen, was ist, anstatt bereits einer vorgefertigten Lösung hinterher zu hecheln.

Zu sehen, welche Kompetenz in unserem Kind steckt, anstatt zu gucken, was uns noch nicht passt.

 

 

Dabei hilft es immer, einmal zu versuchen, durch die Augen unserer Kinder zu sehen und diesen herrlichen, oft überraschenden, Blick auf die Welt zu erhaschen.



Hallo! Ich bin Imke - Deine Familienexpertin.

Mit mir erlebst Du, wie eine beziehungsorientierte Pädagogik nach Jesper Juul tatsächlich im Alltag mit Kind gelingt!

Ich begleite Dich in eine liebevolle Verbindung auf Augenhöhe zu Deinem Kind, in der Du die klare Führung behältst und Dein Kind in der Entwicklung kompetent begleitest.

Lass' uns kennenlernen und besprechen, wie ich Dich unterstützen kann. 

Imke Guzewski familylab-Seminarleiterin

Imkes Elternblog mit vielen Themen zur bo-Erziehung

Imke mit Laptop schreibt Blog Artikel

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