Kinder & Medien

Ein Artikel über verantwortungsvolle Mediennutzung von Kindern und über die Erwachsenen als Vorbild.

Wie erlebten die Menschen neue Medien in der Vergangenheit?

Ich habe großen Respekt davor, unserem Sohn einen gesunden Umgang mit Medien mitzugeben. Bin ich doch selber mit nur drei Programmen und ohne Handy, Game Boy oder gar Computer aufgewachsen. 

 

Einen gesunden Umgang möchte ich unserem Sohn mitgeben, äußerst skeptisch bin ich bei all den Empfehlungen von Zeitvorgaben und gar Verträgen zu deren Einhaltung.

 

Mitten in der Recherche zu diesem Artikel fand ich erstaunliche Ereignisse unserer Geschichte. Kannst Du Dir vorstellen, dass mit der Einführung des Buchdrucks eine wahnsinnige Angst in der Bevölkerung herrschte? Die Angst vor der Abkehr vom echten Leben; die Sorge, dass Menschen aufhören würden, miteinander zu sprechen. Eine ganze Ausstellung wurde dem Vergleich mit der Einführung des Internets gewidmet.

 

Mein Eindruck ist, dass die Sorge vor abfallender Leistung in der Schule, digitaler Demenz und Sucht viel zu stark im Vordergrund stehen. Natürlich birgt ein übermäßiger Medienkonsum ebenso wie ein intensiv betriebenes Hobby oder die Arbeitsbelastung der Eltern so ihre Gefahren. Doch genau aus diesem Grund ist es so wichtig, mit gesundem Maß auf das Thema zu blicken!

Worauf kommt es beim Thema Medien für Kinder wirklich an?

1. Sei ein Vorbild

Kinder lieben es, uns nachzuahmen, denn sie wollen ja lernen, wie „Erwachsen sein“ funktioniert.

Wenden wir uns, wenn auch nur kurz, mit den Worten „ich muss da mal eben dran“ ab, ist unser Kind traurig, enttäuscht oder wütend.

 

Auf Dauer fühlt es sich einsam und auch unter Druck gesetzt, denn es weiß ja nie, ob es bei seinem Spiel oder der Unterhaltung mit den Eltern nicht jede Sekunde unterbrochen wird. Lernen tut es, das es selbstverständlich ist; dass das Smartphone wichtiger ist.

 

Es ist wunderschön, viele Momente mit dem Kind als Foto festgehalten zu haben. Doch in dem Moment des Fotografierens, sind wir nicht präsent, wir leben nicht in diesem Moment sondern für die Zukunft. Das irritiert Kinder. 


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Kinder & Medien

2. Zeig Interesse

Im Grunde geht es immer um die Beziehung. Sind wir in einem guten Kontakt, spüren wir uns und wissen, was den anderen bewegt, begeistert oder traurig macht; ist eine gute Kommunikation auch in Konflikten auf Augenhöhe möglich.

 

Dazu gehört auch, sich Zeit für den anderen zu nehmen. Wie kann ich etwas verurteilen und pauschal begrenzen, was ich nicht kenne, was ich mir nicht habe zeigen lassen oder selber einmal ausprobiert habe?

 

Weiß ich dann, was die Begeisterung meines Kindes auslöst, kann ich daran teilhaben und finde bestimmt Alternativen im echten Leben, um die Medienerfahrung zu ergänzen.

3. Differenziere

Niemand würde auf die Idee kommen „Papier“ zu begrenzen.

Gibt es doch so viele Möglichkeiten: Malen, Basteln, Schreiben oder Lesen. Ebenso ist es mit den Medien.

 

Mein Sohn war gerade 5 Jahre alt geworden, als wir morgens im Radio hörten, dass gleich die Antonov über unser Haus fliegen würde. Natürlich sind wir direkt hinaus gerannt, konnten sie nur leider durch die dicken Wolken nur hören und nicht sehen.

 

Die Neugier hatte uns gepackt und wir verbrachten den Vormittag damit, im Tablet jede Menge Videos über dieses beeindruckende Flugzeug anzusehen. Nachmittags wurde dann noch gemalt und gebastelt. Eine zeitliche Begrenzung hätte die Neugier gekappt und das Lernerlebnis zerstört.

 

Schau also genau hin, worum es geht, und welche Begrenzung in der Situation Sinn macht.


Welche Gefahren bestehen für Kinder durch Medien?

Medien & Lernen

Wenn wir eine Lernphase abgeschlossen haben, zum Beispiel Hausaufgaben erledigt haben, benötigt unser Gehirn noch ca. 20 Minuten, um das Gelernte gut im Gedächtnis zu verankern.

In dieser Zeit ist es wichtig, dem Gehirn Ruhe zu geben. Etwas essen, ein wenig Bewegung sind optimal.

Absolut zu vermeiden sind jetzt Bildschirme, Filme oder Videospiele. 

Sie sind in diesem Moment zu reizintensiv und würden den Abschluss des Lernprozesses stören.

Kleinkinder & Medien

Kleinkinder brauchen noch mehr als etwas ältere Kinder die haptischen Erfahrungen zum Lernen. Sie brauchen das eigene Erforschen und Ausprobieren, um ihre Schlüsse zu ziehen.

 

Zudem sind sie schnell überfordert von all den Eindrücken. In diesem Alter ist es sehr wichtig, die Kinder beim Medienkonsum eng zu begleiten.

 

Wir haben im 3. Lebensjahr angefangen an wenigen Tagen der Woche kleine Musik-Clips anzusehen. Gut gefallen hat uns 'Sing Kinderlieder'.


Welche Rolle spielt die Langeweile?

Mein Eindruck ist, dass häufig die Langeweile dazu führt, Medien zu nutzen.

 

Nur genau dann wird der Medienkonsum meist wenig gezielt. Wir lassen uns beschallen, um der Leere und Traurigkeit schnell zu entfliehen. 

Kinder & Medien

Damit berauben wir uns etwas Wunderbarem. Langeweile ist ein wichtiger Schlüssel, um zu einer besseren inneren Balance zu kommen. Und bringt man die Geduld auf, diese Phase der Ruhelosigkeit zu überwinden, wird man mit einer unglaublichen Kreativität belohnt.

Ein kleines Experiment - traust Du Dich?

Lasst bei der nächsten langen Autofahrt die Tablets aus. Lass 100 Mal die Frage über Dich ergehen, wann Ihr da seid und warte einmal ab, was dann passiert…

...und hier ein toller Text von Jesper Juul zu Smartphones und Medien

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Smartphones haben auf der Familieninsel nichts zu suchen
Jesper Juul
ein Text von Jesper Juul über Medien.pdf
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Ich bin Imke und folge mit 'Selbst ist das Kind' meiner Mission

Ich inspiriere Eltern, neue Wege zu gehen:

Auf Augenhöhe mit dem Partner und den Kindern.

Dabei begleite ich sie raus aus alten Erziehungsmustern und rein in ein bindungsStarkes Familienleben.

 

Meine Vision ist eine Welt, in der Kinder in ihrer Persönlichkeitsentwicklung begleitet und liebevoll geführt werden. Eine Welt in der Kinder sie selbst sein können.

Ich möchte eine gleichwürdige Haltung im Umgang mit Kindern aufzeigen, denn ich bin der festen Überzeugung, dass wir so respektvolle und empathische Menschen ins Leben begleiten und eine wertschätzende und friedvolle Gesellschaft fördern.


Kinder & Medien

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